Ein Holztisch

nach deinen Vorstellungen

Was kostet ein Tisch?

Diese Frage bekomme ich ziemlich häufig gestellt. Im Endeffekt ist sie genau so aussagekräftig wie die Frage „Was kostet ein Auto?“. Du kannst dir entweder einen alten ausgelaugten Opel Corsa kaufen oder die brandneue Mercedes C-Klasse. Es kommt immer darauf an, was du willst. Die ausschlaggebenden Faktoren hierfür sind folgende:

  1. Holzart
    • Hier gibt es große Preisunterschiede, zum Beispiel ist das Holz von einem Nussbaum um einiges teurer als das Holz einer Eiche.
  2. Größe
    • Natürlich kostet ein Tisch mit 2,80 m × 1,10 m mehr als ein Tisch mit 1,50 m × 0,80 m. Das hängt aber nicht nur mit den höheren Materialkosten zusammen, sondern auch damit, dass es viel aufwändiger ist, so einen großen Tisch zu bauen.
  3. Tischgestell
    • Auch das Tischgestell ist ein großer Faktor, alleine hier reden wir von einer Preisspanne von 200 bis 1000 €.
  4. Aufwand
    • Der Aufwand ist natürlich auch maßgeblich dafür verantwortlich, wie viel der Tisch im Endeffekt kostet. Soll er eine besondere Form haben? Soll er auf Hochglanz poliert werden? Soll viel Epoxidharz verarbeitet werden? All das sind Punkte, die dann individuell berücksichtigt werden müssen.

Natürlich kann man das ganze schon grob über den Daumen peilen. Je nach Größe muss man bei einem handgefertigten Holztisch mit etwa 2000–4500 € rechnen. Wobei es nach oben natürlich wenige Grenzen gibt.

Wie entsteht ein Tisch bei dir?

So ein handgefertigter Holztisch entsteht nicht von dem einen auf den anderen Tag. Es stecken viele Arbeitsstunden von der Planung bis zum fertigen Produkt drin. Die Arbeitsschritte sind folgende:

  1. Planung
    • Ohne Plan geht gar nichts! Aus diesem Grund wird für jeden Kunden sein Holztisch individuell geplant. Hier sind die maßgeblichen Punkte die Größe der Tischplatte, die Holzart und das Tischgestell.
  2. Holzauswahl
    • Wenn der Plan steht und der Kunde zufrieden damit ist, geht es zum Holzhändler. Hier wird jede Bohle genau betrachtet, ob sie für das gewünschte Endprodukt geeignet ist. Vor allem die Maserung und die Menge der Risse/Äste ist hier ausschlaggebend.
  3. Warten!
    • Wenn das Holz bei mir in der Werkstatt angekommen ist, lasse ich es erstmal noch ein paar Wochen liegen, dass sich das Holz an die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit anpassen kann. Der Grund dafür ist folgender: Holz arbeitet! Und dies geschieht vor allem durch Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen. Wenn man also zu trockenes Holz kauft und es direkt verarbeitet, kann es sein, dass sich der Tisch am Ende mehr oder weniger stark verzieht, und das schon in der Werkstatt! Wenn das Holz noch etwas arbeitet, solange es noch rohe Bohlen sind, ist das kein Problem, da es dann in den folgenden Schritten, dem Zuschnitt und Hobeln sauber auf Maß gebracht werden kann.
  4. Zuschnitt
    • An diesem Punkt habe ich jetzt raue Bohlen vor mir liegen, im Normalfall 30–60 cm breit und mit Baumkanten. Jetzt gilt es, die Bohlen zu besäumen, also die Baumkanten zu entfernen, sie dann in etwa 10 cm breite Riegel aufzutrennen und vor allem das Herz, also das Kernstück herauszuschneiden. Das Herz will man sicher nicht in einem Tisch haben, da es der Bereich in einer Bohle ist, welcher am meisten arbeitet.
  5. Hobeln
    • Jetzt geht es darum, das Holz gerade, rechtwinklig und parallel zu bekommen, und dies geschieht an der Hobelmaschine. Als Erstes wird eine breite Seite gehobelt, diesen Vorgang nennt man Abrichten. Nachdem die erste Seite plan ist, wird eine anliegende Seite in den rechten Winkel dazu gebracht, das nennt man Anfügen. Jetzt haben wir zwei aneinanderliegende, gerade Seiten, welche im rechten Winkel zueinander sind. Im dritten und letzten Schritt werden nun die zwei übrigen Seiten parallel zu den schon bearbeiteten Seiten gehobelt, dies nennt man auf Dicke hobeln.
  6. Verleimen
    • Als Nächstes müssen die ganzen gehobelten Riegel zu einer großen Tischplatte zusammengeleimt werden. Ich persönlich nehme hierfür Domino-Dübel, um gleich beim Verleimen garantieren zu können, dass alles an Ort und Stelle bleibt. Beim Verleimen selber ist es wichtig, dass man mit genügend Schraubzwingen arbeitet, sodass ein gleichmäßiger Druck entsteht.
  7. Zuschnitt, Schleifen, Kanten bearbeiten, Gratleisten einlassen, Vorbereitung für das Tischgestell, Risse füllen
    • Diese Schritte greifen ein Stück weit ineinander. Ich bin Fan davon, vor dem Zuschnitt die Tischplatte erst mal grob zu schleifen. Dies funktioniert am einfachsten an einer Breitbandschleifmaschine, mit einer normalen Bandschleifmaschine ist es aber auch machbar. Wenn die Tischplatte dann grob geschliffen und auf Maß ist, kann man die Gratleisten einfräsen, welche dafür sorgen, dass sich der Tisch nicht zu stark verzieht. Danach kann man die Kanten bearbeiten, also eine Fase oder eine Rundung anbringen und falls vorhanden, die Risse und Äste mit Holzkitt bzw. Epoxidharz auffüllen. Wenn das alles fertig ist, kann man sich endlich an den Feinschliff machen.
  8. Oberflächenbehandlung
    • Jetzt kommt mit der schönste Arbeitsschritt: die Oberflächenbehandlung. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Lackieren oder Wachsen. Ich persönlich bin allerdings sehr großer Fan das Holz zu Ölen. Der große Vorteil hiervon ist, dass die Natürlichkeit vom Holz komplett beibehalten wird und es trotzdem gut geschützt ist.
  9. Hochzeit und Auslieferung
    • Ja, ihr habt richtig gelesen. Auch bei Tischen gibt es eine Hochzeit, und zwar wenn das Tischgestell zum ersten Mal an die fertige Tischplatte geschraubt wird. Das ist immer ein wunderschöner Moment, da man jetzt endlich sieht, was wirklich in den vielen Arbeitsstunden entstanden ist. Nachdem die beiden sich das JA-Wort gegeben haben und auch ich zufrieden bin, kann der Tisch endlich ausgeliefert werden.

Wie ihr also seht, steckt einiges an Arbeit und Know-how in der Herstellung von so einem individuellen Tisch. Es ist eine Arbeit, die viel Gefühl für den Werkstoff Holz und ein gutes Auge benötigt.

Welches Holz eignet sich für einen Holztisch?

Prinzipiell ist man hier komplett flexibel. Einen Tisch kann man aus so gut wie jedem Holz machen. Allerdings hat jedes Holz seine Vor- und Nachteile. Am sinnvollsten ist es auf jeden Fall ein Hartholz, also das Holz von einem Laubbaum, zu verwenden. Hierzu gehören zum Beispiel:

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EICHE

Das Eichenholz eignet sich perfekt für den Möbelbau. Abgesehen von der wunderschönen Maserung ist es auch sehr robust und deshalb auch aktuell voll im Trend.

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BUCHE

Das Holz der Buche ist sehr ruhig. Durch die gleichmäßige Maserung bietet es die Möglichkeit dezente und schlichte Möbel zu bauen.

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AHORN

Wer ein helles und schlichtes Holz will, der ist beim Ahorn genau richtig. Durch seine Härte ist der Ahorn auch perfekt für Schneidebretter geeignet.

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KIRSCHBAUM

Ein ziemlich unterschätztes Holz ist das des Kirschbaums. Durch seine rötliche Farbe und teils wirklich wilde Maserung ist so ein Tisch immer ein Hingucker.

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NUSSBAUM

Wer etwas extrem ausgefallenes braucht, der ist beim Nussbaum genau richtig. Der starke Kontrast zwischen dem dunklen Kernholz und dem hellen Splintholz ist einzigartig.

Wie groß sollte ein Tisch sein?

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Es gibt eine kleine Faustformel, welche besagt, dass man pro Person etwa 70 cm Platz braucht, um angenehm essen zu können. Wenn man danach geht, sollte ein Tisch für 6 Personen also eine Länge von 2,10 m haben (3 × 0,70 cm = 2,10 m und das pro Seite). Das hängt aber auch stark davon ab, wie groß bzw. breit die Stühle sind, die dran stehen. Natürlich ist es auch möglich, einen Massivholztisch zu verlängern. Ich persönlich arbeite hier gerne mit Ansteckplatten, welche dann separat gelagert werden. Der Vorteil hiervon ist, dass man keine Einschränkungen in der Beinfreiheit hat. Erfahrungsgemäß sind diese 70 cm pro Person wirklich großzügig gerechnet. Im Normalfall reichen auch knappe 65 cm pro Person ohne Probleme. In der Breite würde ich aber keine Abstriche machen und, wenn möglich, auf jeden Fall 1,00 m empfehlen.

Wie stark sollte eine Tischplatte sein?

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Ich persönlich bin ein großer Fan von wirklich massiven Tischplatten. In der Regel sind meine Tische 40 bis 50 mm stark. Dadurch wirkt das Möbelstück gleich viel hochwertiger und ist außerdem auch stabiler.

Was macht man, dass sich ein Tisch nicht verzieht?

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Bevor ich auf diese Frage eingehe: Holz lebt! Es ist ein lebendiger Rohstoff und arbeitet deshalb auch. Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Sonneneinstrahlung beeinflussen dieses Arbeiten des Holzes und das kann man auch nicht unterbinden. Es gibt aber Mittel und Wege, das Ganze im Rahmen zu halten. So gibt es gewisse Regeln, wie man die Holzriegel am besten verleimt, dass es sich am wenigsten verzieht. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Spannungsschnitte auf der Unterseite der Tischplatte. Diese mache ich immer halb so tief wie die Tischplatte dick ist und dadurch hat das Holz hier schon mehr Platz um sich zu bewegen. Die dritte Möglichkeit sind Metallprofile bzw. massive Tischbeine (wie auf dem Bild), die das Holz an Ort und Stelle halten sollen.

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